Hallo Detlef,
Post by Detlef MeiÃnerPost by Harald LinsPost by Zacharias U.Dies wirft übrigens ein anderes Licht auf die zur Löschung
anstehende
Angst-Gruppe. Angesichts zahlloser potentieller
Angst-nicht-ernst-genommen-zu-werden-Patienten in dang sollte die
Gruppe vielleicht doch vorbeugend erhalten bleiben.
Die Projektion wird leicht zu einer Feedback-Schleife.
Ein Mensch, der einen anderen Menschen den Ängsten aussetzt, die er
selbst hat, möchte ja nur lernen, wie er damit umgehen kann.
Ja, das mag durchaus sein, allerdings scheint mir doch oft der
Lernerfolg zweifelhaft zu sein.
Neinnein. Es dauert nur manchmal etwas länger.
In der deutschen Politik läuft das Spiel schon 60 Jahre und erst jetzt
fragen sich die Wähler, warum sie immer nur das kleinere Übel wählen
statt die Politiker, die das machen, was die Wähler wollen.
Post by Detlef MeiÃnerPost by Harald LinsSpielende Welpen greifen den Rüden mit viel Geknurre an, um zu lernen,
wie er mit Angriffen umgeht.
... um dann selbst diese Handlungsweise zu übernehmen.
Ja klar. Sie sollten vor allem vom Rüden lernen, mit Angriffen von
Schwächeren gelassen umzugehen, ohne gleich in Rage zu geraten.
Post by Detlef MeiÃnerPost by Harald LinsWürde der Rüde, so wie angegriffene Menschen, aggressiv darauf
reagieren, würde er die Welpen platt machen.
Platt machen gehört jetzt aber eher zum Nutznetz!
Klar. Das ist ja diese Aggressionsspirale, die immer wieder losgetreten
wird.
Statt zur gutmütigen Gelassenheit eines Rüden neigt der Usenetter eher
zur deutschen Radfahrermentalität: nach oben buckeln und nach unten
treten.
Post by Detlef MeiÃnerPost by Harald LinsPost by Zacharias U.Vielleicht entschließen sie [dang'ler] sich ja mal dazu, sich helfen
zu lassen - ausreichend Gleichgeschalt...äh...Gleichgesinnte sind ja
hier zu finden.
Eine Welpen-Auffang-NG für Verletzungen durch exzessives Spielen?
genau. Die können dann, statt sich am Rüden zu verscuchen, erst mal auf
die Trolle stürzen.
Ja. Jungen Hnden gibt man dazu Wollknäuel, in die sie sich verbeißen
können.
Sie kennen aber den Unterschied zwischen einem Wollknäuel und dem Rüden
und wissen, wann sie richtig zubeißen können und wann es ratsam ist, nur
spielerisch zuzubeißen.
[...]
Post by Detlef MeiÃnerPost by Harald LinsLetztendlich ist Kabarett auch nur ein Verhöhnen von Mitmenschen.
Oder der seltene Spaß, mal ablästern zu dürfen.
Wenn jeder über jeden mal lachen darf, ist das ja auch in Ordnung.
Post by Detlef MeiÃnerPost by Harald LinsWarum gehen Kabarettisten eigentlich nicht einfach selbst in die
Politik, um es besser zu machen, sondern begnügen sich damit, es als
vermeintliche 'Intellektuelle' besser zu wissen?
Diese letzte Bemerkung muss ich dir übel nehmen, zeigen sich hier doch
bereits erste Anzeichen von Gehirnwäsche.
Einspruch, Euer Ehren. Richtig bissiges Kabarett halte ich für völlig in
Ordnung, aber was z.B. Riesling oder Rether da unter Satire versteht,
kommt mir ziemlich schräg vor.
Menschen wegen ihres Aussehens oder wegen Sprechfehlern zu verspotten,
hat nichts mehr mit Satire zu tun - es ist pure Gehässigkeit.
Post by Detlef MeiÃnerIn dang heißt es: Eher du was zu meckern hast, zeige, wie es besser geht.
Das Problem mit dem kritischen Denken ist, daß es nicht mehr darauf
ausgerichtet ist, größere Zusammenhänge zu erkennen, sondern sich nur
noch mit Fehlersuche beschäftigt.
So wird aus einem technisch hochwertigen, luxuriösen, gutgepflegtem und
völlig tadellosen Auto durch einen einzigen, gut sichbaren Kratzer auf
dem Kotflügel ein makelhaftes Teil.
Post by Detlef MeiÃnerEs es ein Grundbedürfnis des Menschen, über Institutionen, Menschen, ...
prinzipiell über eine irgendwie empfundene Obrigkeit abzulästern
(Beamte, Politiker, Ehefrauen....) Wenn sie das nicht können, wenn das
also unterdrückt wird, ist das nicht mehr erfassbar und kann gefährlich
werden.
Ja klar, aber dazu sollten Intelligenz und Humor benutzt werden und
nicht Kliisches und Gehässigkeit.
Ein:
"Politiker sind doof"
Tätää! Tatää! Tatää!
oder
"Ehefrauen/männer sind lästig"
Tätää! Tatää! Tatää!
sollte da nicht reichen, um das Publikum herzhaft lachen zu lassen.
Post by Detlef MeiÃnerDeshalb ja überall die Hofgaukler, die (meist) ungefährdet ihre Späßchen
ablassen durften.
Auch in der Karnevalszeit durfte und darf ungestraft über Kirche und
Adel abgelästert werden. Dann lachen selbst Politiker mal über sich
selbst. Diese soziale Funktion erfüllt das politische Kabarett.
Naja, mir kommt es gelegentlich so vor wie der Spiegel, den man in
Gefangenschaft gehaltenen Wellensittichen in den Käfig hängt, damit sie
sich nicht allein und verstanden fühlen.
Mir kommt es sinnvoller vor, Frust erst garnicht entstehen zu lassen,
statt dafür zu sorgen, daß man ihn ablassen kann.
Gruß
Harald